Von Citroën zu Zitrön – Was es mit der Namensänderung auf sich hat

Von Citroën zu Zitrön


Citroën ist 100 Jahre alt geworden. Zur Feier des Tages entschied sich der französische Autohersteller zu einem ungewöhnlichen Schritt: aus „Citroën“ wird „Zitrön“. Wir klären auf, was dahintersteckt.

„Das Ende einer Ära in Deutschland!“

Mit einem inszenierten Dokumentationsfilm wurde die Änderung angekündigt. In diesem Video erzählt der Deutschland-Geschäftsführer Wolfgang Schlimme einer verdutzten Händlerschaft, dass man in Deutschland seit 100 Jahren versuche, „[…] unseren Namen richtig auszusprechen“ und verkündet anschließend die Umbenennung in Zitrön.

Fun Fact: die Reaktionen sind alle echt, die Bilder sind bei einem echten Händlertag der Marke Anfang Juli entstanden. Dementsprechend sind auch die Reaktionen zu erkören, da die Händler erst im Nachhinein aufgeklärt wurden, dass es sich um eine Werbeaktion handelt.

Das Video fährt damit fort, dass bei einem Citroën Autohändler namens Hennes ein kompletter Umbruch stattfindet: neue Visitenkarten, Anstecker, Schokoladentäfelchen, sogar die Firmenlogos müssen ersetzt werden.

Durch die Namensänderung (so wird es im Video suggeriert) sind die Mitarbeiter froh, dass sie sich am Telefon nun nicht mehr vor falscher Aussprache fürchten müssen. Und plötzlich verkauft Michael Hennes ein Auto nach dem anderen, ganz ohne „Schamgefühl“, welches es doch damals gab.

„Zitrön“ macht ernst

Um der ganzen Aktion auch etwas Nachdruck zu verpassen, wurde sogar der öffentliche Auftritt an den neuen Namen angepasst: Auf der deutschen Website, auf Facebook und auf Twitter ist die Umbenennung komplett.

Fotos im Netzt zeigen sogar, dass selbst das deutsche Hauptquartier in Köln mit Zitrön-Luftballons dekoriert wurde.

Wer dahinter steckt

Die ganze Aktion rund um die Namensänderung ist nur eine Werbekampagne, der Name wird nicht wirklich geändert. Sie läuft seit Montagnachmittag und noch für einige Tage. Die Idee stammt von der Werbeagentur Havas aus Düsseldorf, die mit der Aktion mehr als zufrieden ist sein wird. „Alle unsere Social-Media-Kanäle gehen durch die Decke, das Feedback ist überwältigend“, erklärt eine Citroën-Sprecherin.

Reaktionen aus dem Netz

Natürlich gab es auf die Aktion von Citroën auch im Netz zahlreiche Reaktionen. Allein auf Facebook gab es bereits Montagnachmittag mehrere hundert Kommentare, bei denen nicht jedem klar war, dass es sich hierbei nur um einen Scherz bzw. eine Marketingkampagne handelt. Fairerweise muss man sagen, dass man in der heutigen Zeit nicht mit solch einer Selbstironie bei großen Firmen rechnen kann.

 

Andere weitreichende Marketingkampagnen

Auch andere große Firmen haben es schon geschafft, mit einer Werbeaktion viral zu gehen.

So z.B. auch die Unternehmen von Elon Musk, SpaceX und Tesla: sie arbeiteten zusammen, um einen Tesla Roadster ins All zu schicken. Das Ergebnis: Millionen von Zuschauern und tausende Nachrichtenartikel.

Oder aber auch Burger King: während viele Marken sich lieber fern von kontroversen und komplexen Themen halten, erstellte Burger King ein unterhaltsames Video zum Thema Netzneutralität.