Alternative Antriebe bei Motorrädern: Was ist zu erwarten?

Alternative Antriebe bei Motorrädern: Was ist zu erwarten?


Von alternativen Antriebsarten wird in der Öffentlichkeit und in den Medien viel gesprochen. Der Fokus fällt allerdings meist auf Kfz, wie auch auf öffentliche Verkehrsmittel oder für die Bau- und Landwirtschaft genutzte Fahrzeuge. Doch was ist mit Motorrädern? Was können diese künftig erwarten und gibt es schon gute alternative Antriebe, die auch großen Maschinen Genüge tun? Mit dem E-Roller ist schließlich längst ein alternatives Gefährt auf der Straße. Dieser Artikel schaut sich die Thematik einmal genauer an.

Welche alternativen Antriebe sind möglich?

Die CO2-Einsparung macht es notwendig, auch über die Antriebsarten von Motorrädern nachzudenken. Fans der Zweiräder fragen sich längst, ob auch sie bald Ladesäulen ansteuern oder auch E-Fuel nutzen. Aber wie sieht die aktuelle Lage aus? Zwar beziehen sich die Vorschriften momentan noch auf vierrädrige Fahrzeuge, doch es ist jetzt schon klar, dass auch Motorräder schließlich umsatteln müssen, wenn es um die Motorisierung geht. Und was gibt es in den Märkten oder in der Planung? Ein Überblick:

  • Elektroantrieb - der Wirkungsgrad ist hoch, allerdings ist die Reichweite eingeschränkt. Da das Motorrad kein zu hohes Gewicht haben darf, sind bislang höchstens Speicherzellen mit einer Energiefassung für bis zu 200 Kilometern möglich. Auch die Ladeinfrastruktur und die Dauer einer Ladung verschärfen das Problem, denn nach neuen Meldungen gibt es in Deutschland insgesamt nur knapp 45.000 öffentliche Ladestationen. Sind es Schnellladesäulen, so dauert die Aufladung 30 Minuten, jedoch sind nur ein Bruchteil der Stationen mit dem Schnellladesystem bestückt. Motorradfahrer müssten also auf der Tour mitunter lange Pausen einlegen, um ihr Gefährt aufzuladen.
  • E-Fuels - einen wirklich guten Ruf haben diese Kraftstoffe nicht. Ihr Wirkungsgrad ist mit 20 Prozent bescheiden. Diskussionen gehen aktuell in die Richtung, ob E-Fuels nicht mit der Überschussenergie aus erneuerbaren Energieanlagen zu speisen. E-Fuels könnten diese Energie nun speichern. Wird dieser Plan im Hinterkopf behalten, so könnten Motorräder bald mit dem ›Überschuss‹ an Energie fahren, ohne dass der Motorradbestand verändert werden müsste. Zugleich ließe sich CO2 einsparen. E-Fuels lassen sich durchaus an Tankstellen tanken, da nur kleinere Umstellungen notwendig sind.
Die alternativen Antriebstechniken stecken noch bei Autos in den Kinderschuhen, an viele Optionen rund ums Kraftrad wird kaum gedacht. Das ist mitunter verständlich, denn ein Elektroauto ist, abhängig von dem Akku, mindestens 300 Kilogramm schwerer als ein vergleichbares Verbrennerauto. Sicherlich würde bei einem Motorrad der Gewichtsunterschied nicht so drastisch ausfallen, doch verändern sich die Fahreigenschaften, die Belastungen und die Manövrierbarkeit. Wer als Radfahrer auf ein E-Bike umsteigt, der erlebt diese Unterschiede im kleinen Rahmen.

Was wird sich für Käufer ändern?

Wie bei Kfz ist es vornehmlich so, dass die Veränderungen Bestandsfahrzeuge zuletzt betreffen, beziehungsweise diese nach ihrer Nutzungszeit schließlich ersetzt werden. Auch Motorradfahrer sind nicht angehalten, ihren bisherigen Fuhrpark aufzugeben. Die Änderungen richten sich somit zuerst an diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, künftig ein Motorrad zu erwerben:

  • Hersteller - sie beschäftigen sich mit dieser Thematik, sind sich aber uneins. Während sich BMW eher auf Elektroräder für die Stadtbereiche und Kurzstrecken konzentriert, schlägt Harley Davidson tief in die Kerbe des Elektroantriebs und brachte schon einen Powercruiser heraus. Andere Hersteller mochten das Hybridmodell für sich nutzen, während Ducati wiederum aktuell noch gar keine alternativen Antriebsmodelle auf den Markt bringen möchte. Honda hingegen gab ein klares Statement preis: Bis 2040 werden alle normalen Antriebe abgeschafft.
  • Kleinere Auswahl - Neukäufer werden zumindest in der Übergangsphase eine geringere Auswahl an Maschinen haben. Da die Elektrotechnik nicht so ausgereift ist, dass Maschinen mit großer Reichweite gebaut werden, ist der Fokus eher auf den kleinen Maschinen.
  • Neue Ansprüche - Kunden müssen ihre Ansprüche überdenken und eventuell verändern. Gerade die Reichweite ist ein heikles Problem, denn ein Tankstopp während der Tour kann den Spaß deutlich mindern.
  • Prämie - auch der Kauf eines Elektromotorrads wird vom Staat gefördert. Die Kaufprämie steht also auch Motorradkäufern zu. Es gelten zwei Boni: bis zu 6.000 Euro erhalten Käufer, wenn das Motorrad weniger als 40.000 Euro kostet, eine Prämie von bis zu 5.000 Euro gibt es für teurere Modelle. Es wird aber vorausgesetzt, dass das Motorrad für mindestens sechs Monaten im Besitz des Käufers verbleibt.
  • Preise – die Preise liegen in diesem Bereich noch etwas höher. Somit sollte also vor allem eine möglichst günstige Finanzierung gefunden werden. Mit einem gängigen Autokredit Vergleich ist es jedoch einfach, auch einen günstigen Motorradkredit zu erhalten.
Auf längere Sicht müssen sich Motorradfans mit den Optionen der alternativen Antriebe auseinandersetzen, da später auch für sie die Maßgaben gelten werden, die schon für normale Kfz umgesetzt oder gefordert wurden.

Was gibt der Markt aktuell her?



Die Hersteller konzentrieren sich in der Mehrheit auf leichter umsetz- und ersetzbare Zweiräder. Daher sind Elektroroller in den unteren Klassen längst bei den Händlern und auf den Straßen zu finden. Die Reichweite der Roller ist begrenzt, doch dienen die Räder ohnehin selten dazu, um längere Strecken zu überbrücken. Im wirklichen Motorradbereich sieht es hingegen noch relativ mager aus:

  • Harley Davidson - mit der Livewire kam 2019 der Powercruiser auf den Markt. Er kostete 33.000 Euro, schafft es binnen drei Sekunden von null auf hundert, besitzt ein einstellbares Fahrwerk und ABS. Allerdings ist die Reichweite mit um die 150 Kilometern durchaus begrenzt. Im Schnellladeverfahren kann es mit achtzig Prozent nach vierzig Minuten weitergehen.
  • Verge TS - sie ist günstiger und für 25.000 Euro zu haben. 107 PS bietet die Maschine, die aber aus dem Stand ein wenig langsamer als die Harley ist. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 180 Stundenkilometer begrenzt. Im Stadtverkehr sollen ganze 300 Kilometer mit einer Ladung möglich sein.
  • Cross Country - wer sich eher für Geländemaschinen interessiert, der könnte die KTM Freeride E-XC lieben. 24,5 PS schlummern unter dem Deckel, dabei schafft die Maschine rund neunzig Minuten Geländespaß auf Hochtouren.
Grundsätzlich sollten Käufer die Angebote und Maschinen miteinander vergleichen und eine für sich passende und günstige Finanzierung suchen. E-Maschinen können ebenso über Kredite oder die Autobank finanziert werden, wie gewöhnliche Maschinen und Autos.

Fazit - die Veränderung wird kommen

Auf dem Motorradsektor geht es langsamer vonstatten, da sich die großen Hersteller zuerst auf die Autos konzentrieren und reine Motorradhersteller natürlich aus den Fehlern anderer lernen möchten. Dennoch sind schon jetzt E-Räder auf dem Markt und die Zahl wird größer werden. Für Interessenten ist es wichtig, die Reichweite zu beachten und direkt mit möglichen Schnellladeoptionen zu verbinden. Diese sind wichtig, damit auf einer Tour während des Mittagessens der Akku aufgeladen werden kann.



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